Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Akne ist ein weit verbreitetes Hautleiden. Ein Großteil aller Personen leidet mindestens einmal in ihrem Leben unter Mitessern oder weiteren unschönen Hautunreinheiten. Dies betrifft nicht mehr nur Jugendliche, denn besonders die Ernährungsgewohnheiten können auch das Hautbild eines Erwachsenen prägen. Umso wichtiger ist es eine Akne Therapie zu finden, die möglichst ganzheitlich ist und das Hautleiden mit all seinen Ursachen erfasst.
Die Haut ist das größte Ausscheidungsorgan unseres Körpers. Durch unsere Hautporen können Schweiß, Talg und unser natürliches Hautöl ausgeschieden werden. Bei der Akne kommt es jedoch zu Problemen in diesem natürlichen Ausscheidungsprozess.
Im medizinischen Bereich werden verschiedene Formen der Akne unterschieden. Die häufigste Form ist die Akne vulgaris (gewöhnliche Akne). Sie zeichnet sich besonders durch Mitesser im Gesicht, vor allem in der T-Zone (Stirn, Nase, Kinn) aus.
Bei Akne kommt es zu Entzündungen der Poren. Zurückzuführen ist dies auf eine Überfunktion der Talgdrüsen, sowie einer Verhornung der Drüsengänge. Der Talg kann dabei nicht mehr aus den Talgdrüsen in den Drüsengang gelangen. In Folge dessen kommt es zu einer Verstopfung der Poren und zur Entstehung eines Mitessers.
Wenn sich dieser Mitesser nun entzündet, zum Beispiel durch Bakterienbefall, können Pickel, Pusteln, Papeln (gerötete Hauterhabenheiten) und eitrige Knötchen entstehen, welche auch zu Narben führen können. Diese Erscheinungsbilder werden als Symptome, der Akne vulgaris bezeichnet und gehen meist mit einem starken psychischen Leidensdruck einher. Die Akne Therapie gestaltet sich aus diesem Grund leider auch nicht immer so einfach, weil man im wahrsten Sinne des Wortes die Finger von den Symptomen lassen sollte.
Wichtige Einflussfaktoren sind hierbei u.a. die Ernährung, Hormone, die Darmgesundheit und äußere Faktoren. Da es besonders in der Pubertät zu einer Umstellung im Hormonsystem kommt, entsteht Akne meist im Jugendalter. Als Verursacher gelten die männlichen Hormone (Androgene). Während der Pubertät kommt es zu einer gesteigerten Androgenproduktion, auch beim weiblichen Geschlecht. Diese Hormone regen die Talgproduktion an und es wird mehr Hornmaterial gebildet, welches die Poren verhärten und verschließen kann.
Durch die Haut werden giftige Stoffe (Toxine) ausgeschieden. So können beispielsweise das Rauchen, Kosmetika, Medikamente wie Antibiotika und die Antibabypille als Einflussfaktoren der Akne gesehen werden. Es werden gerne Kosmetikprodukte wie Puder oder flüssig Make-Up verwendet, um die Rötungen und Schwellungen im Gesicht abzudecken. Fettreiches Make-Up und dessen Rückstände können in die obersten Hautschichten gelangen und dadurch die Poren nun weiter verstopfen. So entstehen weitere Hautunreinheiten und die Haut wird noch mehr gereizt.
Besonders Silikone und Parabene, welche gerne als Konservierungsstoffe in Kosmetika verwendet werden, können sich in den Poren ablagern. Wenn diese verstopft sind, kann unsere Haut auch nicht mehr gut mit dem natürlichen, körpereigenen „Hautöl“ gefettet werden. So kann es zu trockener und schuppiger Haut kommen, trotz dem Vorhandensein von Pickeln.
Aus diesem Grund sollte man beim Kauf von Kosmetika auf die Inhaltsstoffe achten und versuchen, die Hautpflege individuell auf seinen Hauttyp anzupassen und möglichst natürliche Produkte verwenden.
Jungen Mädchen mit unreiner Haut wird häufig die Antibabypille verschrieben. Das in der Pille enthaltene Gestagen soll die Talgproduktion mindern und das Testosteronlevel senken, was ebenfalls eine positive Auswirkung auf die Haut haben kann. Für viele junge Mädchen stellt das eine gute Therapiemöglichkeit der Akne dar. Doch leider hat die Pille auch sehr viele nachgewiesene Nebenwirkungen. Nach dem Absetzen der Pille wird das Hautbild meist wieder so, wie vor der Pilleneinnahme. Wird die Pille abgesetzt, kommt es zu starken Hormonschwankungen und zur vermehrten Produktion von Testosteron, welches sich wie bereits erwähnt negativ auf die Haut auswirken kann. Der Körper muss nun lernen, die Hormone selbst zu regulieren. Das kann einige Zeit dauern. Diese sollten wir unserem Körper unbedingt geben und unsere Haut in dieser Zeit durch natürliche Hautpflege unterstützen.
Die Bedeutung von IGF-1 bei Akne
IGF -1 (Insulin-like growth factor 1) ist ein Hormon, welches strukturell dem Insulin sehr ähnelt. Es wird hauptsächlich in der Leber und im Fettgewebe hergestellt. Es spielt eine bedeutende Rolle bei der Steuerung des Zellwachstums. Die Beeinflussung des Zellwachstums erfolgt über den IGF-1-Rezeptor, der mit dem Insulinrezeptor verwandt ist. Wird dieser Rezeptor also aktiviert bzw. „besetzt“, wird das Zellwachstum vorangetrieben. Vor allem Milch und Milchprodukte enthalten dieses Hormon. Auch Nahrungsmittel, wie Süßigkeiten oder Obst mit einem hohem glykämischem Index, sollen den IGF-1-Spiegel erhöhen. Dies kann Akne fördern, da bestimmte Drüsen stimuliert werden. Dadurch wird ein guter Nährboden für Bakterien geschaffen. Es wird mehr Talg produziert, welcher aber kaum durch die verhornte Oberschicht gelangen und dadurch neue Mitesser entstehen lassen kann. Somit wird beschrieben, dass ein erhöhter IGF-1 Spiegel die Akne begünstigen kann.
Als großes Gesundheitsrisiko und Förderer für Hautunreinheiten wird auch Stress als Ursache genannt. Dieser kann, ebenso wie bestimmte Medikamente, unseren Hormonhaushalt negativ beeinflussen und unser Immunsystem schwächen. Zudem kann permanenter Stress zu einer erhöhten Cortisolausschüttung durch die Nebebnniere führen. Als Konsequenz erhöht Cortisol allerdings den Blutzuckerspiegel, was nun wiederum einen negativen Effekt auf Akne und Pickel haben kann.
Interessant ist in diesem Kontext auch der Zusammenhang zwischen unserem Darm und unserer Haut. Ungefähr 80% des Immunsystems sitzt in unserem Darm, geht es diesem nicht gut, kann sich das Hautbild verschlechtern. Ist die Darmfunktion gestört, das Verhältnis unserer natürlichen Darmbakterien durcheinander geraten oder ernähren wir uns falsch, kann es passieren, dass wir bestimmte Nährstoffe nicht mehr in ausreichender Menge aufnehmen können. In Folge dessen kann es auch zu Mitessern kommen.
Mehr Informationen zum Thema Darmgesundheit findest du in der Videoreihe „Happy shitting“ - Hier der Link zur Playlist.
Ein gesundes Mikrobiom ist die Basis für unser Wohlbefinden. So ist mittlerweile bekannt, dass auch Hauterkrankungen, wie z.B. Akne, Neurodermitis oder Psoriasis einen Zusammenhang zu einer sogenannten Dysbiose (Ungleichgewicht der Darmbakterien) haben können. Aus diesem Grund ist es ratsam Rücksicht auf seinen Darm zu nehmen und seine aktuelle Darmflora mittels einer Stuhlanalyse näher anzuschauen.
Daher möchte ich euch heute gerne myBioma vorstellen, ein österreichisches, medizintechnisches Startup, dass dir mittels einer Stuhlanalyse helfen kann, deinen Darm besser zu verstehen. Dazu arbeitet myBioma eng mit europäischen Universitäten zusammen und verwendet modernste Technologien.
Die Stuhlentnahme erfolgt bequem von zu Hause aus, danach kannst du die Probe direkt an myBioma versenden. Die Analyse ist hochkomplex, weshalb eine Auswertung zwischen 4-6 Wochen dauert. Im Probekit enthalten sind eine Anleitung, ein Probengefäß, eine DNA-stabilisierende Flüssigkeit, ein Stuhlfänger und Rücksendekuvert.
Du erhältst einen umfassenden Bericht u.a. mit dem einzigartigen Mikrobiom Barcode. Somit sind die dort getesteten Bakterien mit grünen und orangenen Punkten zu einer Gesamtbewertung zusammengefasst. Dadurch bekommst du einen leichten Überblick, wie es aktuell um deine Darmgesundheit steht. Außerdem erfährst du, ob es deinen Mikroben gut geht und welche Funktionen sie für deine Gesundheit haben. Deinen Bericht kannst du dir im Anschluss entweder als PDF ausdrucken, oder aber auch in der benutzerfreundlichen myBioma App für iOS oder Android anschauen.
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Durch die Ernährung haben wir einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit und somit auch auf unsere Haut. Personen die unter Akne leiden sollten folgende Lebensmittel möglichst meiden um erfolgreich bei ihrer Akne Therapie zu sein:
Alternativen zum weißen Zucker (in Maßen):
Stattdessen können folgende Lebensmittel bei der Akne Therapie die Hautgesundheit fördern:
Du kannst dir zudem gerne einmal meinen Artikel zur Ganzheitlichen Ernährung bei Neurodermitis anschauen. Es handelt sich hierbei zwar um eine andere Hauterkrankung, aber die Behandlung ist in vielen Hinsichten ähnlich der Akne Therapie.
Die Akne Therapieformen unterschieden sich je nach Schweregrad. Bei leichter Akne, kann eine Optimierung der Hautpflege schon ausreichen. Wichtig ist, die Finger aus dem Gesicht zu lassen und Pickel nicht auszudrücken, um den Befall mit weiteren Bakterien zu minimieren. Bei mittelgradiger bis starker Ausprägung wird in der Schulmedizin häufig Antibiotika in Form von Cremes verschrieben. Diese sollen den Entzündungsprozess lindern und Bakterien abtöten. Auch Vitamin A Präparate und Hormontabletten werden verschrieben. Diese Therapieformen zielen jedoch lediglich darauf ab, die Symptome zu lindern, anstatt bei den Ursachen anzusetzen.
Um die Akne vollständig zu behandeln empfiehlt sich eine ganzheitliche Sichtweise auf das Hautleiden. So sollte im ersten Schritt die Ernährung optimiert und die Darmgesundheit gefördert werden. Die Darmflora kann mittels Pro- und Präbiotika unterstützt werden.
Vitamin A spielt bei der Bekämpfung von Hautunreinheiten und der Akne Therapie eine wichtige Rolle. In der Hildegard-Medizin werden ein bis zwei Gläser von Vitamin A reichem Karottensaft empfohlen. Dies sollte man mit etwas fetthaltigem zu sich nehmen, da Vitamin A ein fettlösliches Vitamin ist. Damit das in der Leber gespeicherte Vitamin A nun in das Blut gelangen kann, wird häufig empfohlen Zink zu supplementieren. Zink gilt generell als wichtiges Element für eine gesunde Haut. Kürbiskerne, Leinsamen und Weizenkeime sind reich an Zink. Das in den Weizenkeimen enthaltene Vitamin E hilft außerdem die Hormonproduktion auszugleichen.
Da bei Akne die Poren verstopfen, können Gesichts-Dampfbäder mit Kamille, Brennnessel oder Lindenblüten, sowie Waschungen mit einem Pfefferminzauszug oder Zitronensaft helfen. All diese Pflanzen wirken reinigend und antibakteriell.
Auch ätherische Öle werden immer wieder bei der Akne Therapie erwähnt. Das bekannteste Öl ist hier das Teebaumöl. Das Öl kann verdünnt direkt auf die Hautunreinheiten aufgetragen oder aber in Wasser aufgelöst als Gesichtsdampfbad angewendet werden. Der Dampf hilft, die Poren zu öffnen und das Teebaumöl kann in die Haut eindringen. Das ätherische Öl soll die Poren reinigen, Entzündungen lindern und sogar Bakterien abtöten. Da Teebaumöl ein sehr kräftiges Öl ist, solltest du vorher testen, ob deine Haut das Öl verträgt oder ob evtl. Hautirritationen auftauchen.
Auch die Wacholderbeere gibt es in Form eines ätherischen Öls. Der Wacholderbeere wird eine entgiftende, reinigende und hautlindernde Wirkung nachgesagt. Somit sollen Rötungen gelindert werden und Wunden besser heilen können. Das Wacholderbeerenöl wird vorwiegend bei fettiger Haut verwendet. Du kannst es ebenfalls in Form eines Gesichtsdampfbades anwenden.
Und zu guter Letzt möchte ich das Lavendelöl nennen. Lavendel ist für seine beruhigende Wirkung bekannt. Auch in Form von einem ätherischen Öl kann Lavendel helfen, die Haut zu beruhigen und die Zellen zu regenerieren.
Vielleicht hast du auch schon mal von Bentonit gehört. Bentonit ist eine Mineralerde, welche eine starke Bindungskraft hat und somit entgiftend wirkt. Bentonit wird häufig innerlich empfohlen, doch auch äußerlich kann sie bei unreiner Haut helfen. Es gibt Bentonit-Lotionen, die eine entzündungshemmende und heilfördernde Wirkung haben sollen. Bentonit soll Talg und Eiter aus der Haut ziehen und überschüssiges Fett binden. Zudem soll es das Bindegewebe stärken und das Hautbild im Allgemeinen verbessern.
Auch Silizium kann in Form einer Creme oder eines Gels bei Mitessern helfen. Silizium-Gel ist auch unter dem Namen Kieselsäure-Gel bekannt. Silizium soll entzündungshemmend und beruhigend auf die Haut wirken und somit Rötungen und Schwellungen minimieren.
Diese äußerlichen Anwendungen sind jedoch nur wirkungsvoll, wenn die Akne auch von innen behandelt wird. Auch homöopathische Mittel und Schüssler Salze können die Therapie unterstützen.
Ich hoffe dir hat dieser Artikel zur Akne Therapie gefallen. Folgt mir gerne auf Instagram unter @heilpraktikerin_bodensee und Pinterest unter @EatCareLive – Bewusstes Leben & Veggie Food um nichts zu verpassen! Ich poste dort täglich zum Thema gesunde Ernährung, Rezepte, Frauenheilkunde & Co.
Bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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