Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Der Begriff effektive Mikroorganismen (EM) bezeichnet eine Mischung aus verschiedenen aeroben und anaeroben Mikroorganismen, welche in unterschiedlichen Bereichen, wie z.B. in der Lebensmittelindustrie, der Landwirtschaft und auch zur Gesunderhaltung des Menschen eingesetzt werden. EM gehören zu den Probiotika und sind auch eher als solche bekannt.
Ursprünglich wurden diese effektiven Mikroorganismen in Japan vom Agrarwissenschaftler Prof. Dr. Teruo Higa entdeckt und für den Einsatz an Pflanzen und Böden erforscht. Sie halfen dabei, die Nährstoffe im Boden so aufzuspalten, dass sie von den Pflanzen besser aufgenommen werden konnten. Durch die Besiedelung verschiedener Bakterienstämme und fermentaktiven Pilzen, konnten Fäulnisprozesse verhindert und ein gesundes Wachstum der Pflanze gewährleistet werden.
Bei effektiven Mikroorganismen handelt es sich um eine Mikrobenmischung in Nährlösung. In dieser Mischung findet man heute häufig eine Mixtur aus Michsäurebakterien, Hefepilzen, Schimmelpilzen, Strahlenbakterien und Purpurbakterien, die u.a. in der Lebensmittelindustrie zum Einsatz kommen. Kurzgesagt handelt es sich also um eine Mischkultur aus verschiedenen Bakterien und fermentaktiven Pilzen. Das Prinzip dahinter lässt so erklären, dass diese Mischung aus Mikroorganismen bestimmte Stoffe zersetzen und bei dessen Verstoffwechslung Stoffwechselendprodukte freigesetzt werden, die wiederum anderen Mikroorganismen als Nährboden dienen.
Nach Prof. Dr. Higas These kann man die Mikroorganismen in drei Gruppen einteilen. Die abbauenden (schlechten), die aufbauenden (guten) und die neutralen Mikroorgansimen (Mitläufer). Hierbei richtet sich die Gesundheit des Bodens nach dem Dominanzprinzip. Liegen mehr abbauende Mikroorganismen vor, so kommt es vermehrt zu Schimmel und Fäulnisprozessen. Überwiegen die aufbauenden Mikroorganismen, so sind die Nährstoffe im Boden besser für die Pflanzen verfügbar. Die neutralen Mikroorganismen sind quasi wandelbar und schließen sich der dominanteren Gruppe an. Behandelt man den Boden nun mit effektiven Mikroorganismen, so kann die Gruppe der aufbauenden, guten Organismen wachsen, dominieren und dementsprechend die Pflanzen besser mit Nährstoffen versorgen. Dieses Prinzip lässt sich so auch auf das Darmmilleu übertragen.
Weitläufig kennt man den Begriff der effektiven Mikroorganismen (EM) nämlich auch unter dem Begriff „Probiotika“. Das Wort Probiotika kommt aus dem griechischen (pro bios) und bedeutet „für das Leben“.
Auf meinem Blog habe ich bereits einige Artikel zum Thema Darm und Darmgesundheit veröffentlicht und in diesem Zusammenhang auch das Thema Mikrobiom behandelt. Es bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen, worunter auch die effektiven Mikroorganismen fallen.
Mittlerweile ist bekannt, dass sich die effektiven Mikroorganismen nicht nur in der Landwirtschaft großer Beliebtheit erfreuen, sondern auch bei Mensch und Tier unterstützend und vielfältig eingesetzt werden können.
Die Mikroorganismen leben in einer Symbiose, das bedeutet, aerobe und anaerobe Mikroorganismen leben in Balance miteinander. Die aeroben Mikroorganismen benötigen Sauerstoff, verbrauchen diesen und geben Stickstoff als Endprodukt wieder ab.
Die anaeroben Mikroorganismen, welche ebenfalls zu den Probiotika zählen, benötigen Stickstoff, verbrauchen diesen und geben Sauerstoff als Endprodukt ab, welche die aeroben Mikroorganismen nun wiederum verwenden können.
Das Resultat ist erstaunlich und der Clou am Ganzen: Was die einen Mikroorganismen brauchen, wird von den anderen ausgeschieden. Nach diesem Prinzip können sie sich gegenseitig unterstützen. Dies können wir uns für unsere Gesundheit, aber auch in vielen anderen Bereichen zu Nutze machen.
Wie bereits erwähnt, werden EM gerne für Böden und in Gärten eingesetzt, um den Boden fruchtbarer zu machen und um die Nährstoffaufnahme in die Pflanzen zu erleichtern. Auch bei der Kompostierung können die Mikroorgansimen helfen, die guten Bakterien zu fördern und Fermentationsprozesse in Gang zu bringen. Dieser Prozess ist unter dem Namen „Bokashi“ bekannt, was so viel bedeutet wie „fermentiertes Allerlei“. Dieses, mit effektiven Mikroorganismen fermentiertes Allerlei, kann wiederum als gesunder, nährstoffreicher Mulch im Garten eingesetzt werden. Auch rund um Obstbäume kann Bokashi oder EM direkt angewendet werden, um den Ertrag und somit die Ernte zu verbessern.
Auch bei Tieren kommen effektive Mikroorganismen häufig zum Einsatz. So können diese dem Futter beigemischt werden, um dieses aufzuwerten und um die Darmflora zu unterstützen. In landwirtschaftlichen Betrieben wird EM gerne zur Reinigung und Erhaltung eines gesunden Stallklimas eingesetzt, somit können auch Fäulnisprozesse in Ställen vermindert werden. Auch beim Silieren von Futter kann EM genutzt werden, um die Verdaulichkeit des Futters zu verbessern. Ebenso werden EM zur Reinigung von Häusern eingesetzt, um unangenehme Gerüche, infolge von Bakterien und Schimmel, zu entfernen und langfristig loszuwerden.
Primär werden effektive Mikroorganismen für die Darmgesundheit eingesetzt, um die natürliche Darmflora zu unterstützen und zu stärken. Dies wiederrum kann sich auf unsere gesamte körperliche und psychische Gesundheit auswirken. Mittlerweile weiß man um die Wichtigkeit einer gesunden Darmflora. Effektive Mikroorganismen werden häufig auch bei Darmpilzen und dort ansässigen Parasiten eingesetzt. Auch Darmschleimhautprobleme und Entzündungen können durch EM eine Linderung erfahren. Liegt ein Ungleichgewicht zwischen guten und schlechten Bakterien vor, so sprechen wir von einer Dysbiose, welche dazu führt, dass Fäulnisbakterien und Pilze, wie z.B. Candida Albicans, leichtes Spiel haben.
Durch eine Dysbiose kann sich der pH-Wert im Dickdarm in Richtung basisch bewegen und den Milchsäurebakterien somit die Lebensgrundlage nehmen, wodurch unerwünschte Bakterien zunehmen können. Eine Dysbiose kann zudem zu Verdauungsbeschwerden mit ernsthaften Folgen führen. Durch eine gestörte Verdauung können die Darmschleimhäute geschädigt werden. Das Fatale daran ist, dass die immunaktiven Abwehrzellen vor allem in unserer Darmschleimhaut sitzen. Somit kann sich eine Dysbiose sehr negativ auf unsere Abwehr auswirken, denn ca. 80% unseres Immunsystems ist dort ansässig. In vielen Fällen kann die Darmschleimhaut ihre Barrierefunktion verlieren, wodurch er durchlässig wird und es zu einem Leaky-Gut-Syndrom kommt.
Mehr zum Thema Leaky Gut kannst du hier nachlesen: Darmflora, Leaky-Gut und chronische Entzündungen
Weiterhin kann der Darm seine wichtigen Funktionen, wie die Ausscheidung toxischer Stoffe, nicht mehr erfüllen. Durch die erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut können die ungefilterten Giftstoffe auf direktem Wege in unsere Blutbahn gelangen und zu chronischen Entzündungen im ganzen Körper führen. Wenn wir uns diese ganzen Prozesse vor Augen führen und die Zusammenhänge erkennen, so ist es nur logisch, dass wir unsere Gesundheit von innen heraus stärken müssen. Dabei sollten wir vor allem bei der Darmgesundheit ansetzen.
Durch eine Unterstützung mit Probiotika, bzw. EM, können wir Verdauungsbeschwerden, wie Fäulnisprozesse, Pilzentstehungen und Schleimhautschädigungen im Darm und deren weitreichenden Folgen vorbeugen. Damit sich Probiotika optimal vermehren können, sollten wir auch Präbiotika zu uns nehmen. Diese bilden quasi die Nahrung für die effektiven Mikroorganismen. Dabei handelt es sich um nicht verdaubare Lebensmittelbestandteile, welche auch die Aktivität der Bakterien im Dickdarm fördern können. Diese finden wir in Gemüse wie Pastinaken, Topinambur, Spargel, Lauch, Knoblauch oder Zwiebeln.
Eine gesunde Darmflora wirkt sich nicht nur positiv auf unser physisches, sondern auch auf unser psychisches Wohlbefinden aus. Untersuchungen konnten zeigen, dass unser Darm und Gehirn über die Darm-Hirn-Achse miteinander verbunden sind. Diese Verbindung läuft bidirektional, so sendet der Darm Informationen an das Gehirn und andersrum. Außerdem werden wichtige Hormone, wie Serotonin, durch die Aufnahme der Aminosäure Tryptophan im Darm, gebildet. Serotonin ist für unser psychisches Wohlbefinden sehr ausschlaggebend. Ist die Darmflora gestört, so kann es zu einer gestörten Produktion von Serotonin kommen, was sich negativ auf die Psyche auswirken kann. In dieser Hinsicht können sich effektive Mikroorganismen also auch positiv auf unser Wohlbefinden und auf unsere psychische Gesundheit auswirken.
Für ein gesundes Mikrobiom ist eine gesunde Ernährung essentiell. Mit „gesund“ meine ich eine vital- und ballaststoffreiche, wie auch vollwertige Ernährungsweise.
Wichtig ist, dass man bei Kohlehydraten auf komplexe Kohlenhydrate zurückgreift, wie sie in Hülsenfrüchten und Vollkornprodukten vorkommen. Isolierte Kohlenhydrate, wie man sie in Süßigkeiten und Produkten, wie Brot und Pasta aus Auszugsmehlen findet, sollten minimiert werden, da diese auch als Nahrung für schlechte Mikroorganismen dienen und zu starken Blutzuckerschwankungen führen können.
Ebenso sollte auf die Proteinzufuhr Acht gegeben werden, da ein zu viel an Eiweiß Fäulnisprozesse im Darm fördern kann. Hierbei kann vor allem auf pflanzliches Eiweiß gesetzt werden. Dieses finden wir in Hülsenfrüchten, fermentierten Sojaprodukten, Saaten und Nüssen. Es gibt Menschen, die sich nach der Aufnahme von Eiweiß gebläht fühlen oder Darmprobleme bekommen. Hierbei können Papayakerne helfen, da das darin enthaltene Papain das Eiweiß spalten und so besser verträglich machen kann.
Auch gute Fettsäuren, wie Omega-3-Fettsäuren sind ein enorm wichtiger Punkt in der Ernährung, da sie die nötigen Baustoffe für die Hormonproduktion liefern und sich u.a. positiv auf die Herz-Kreislauf-Funktion, sowie auf Gehirn, Psyche und Sehkraft auswirken. Hierbei sollten vor allem auch aquatische Omega-3-Fettsäuren in den Speiseplan mitaufgenommen werden, da diese wichtige mehrfach ungesättigte Fettsäuren wie DHA und EPA enthalten, welche sich weitreichend positiv auf die Gesundheit und Hirnentwicklung auswirken und Entzündungen, auch im Darm, mindern können. Eine gute Quelle für Omega-3-Fettsäuren sind vor allem Algen, aber auch in Leinsamen, Nüssen, Avocados, Saaten und Eiern finden wir diese guten Fette.
Grundsätzlich sollte man auf eine naturbelassene Nahrung setzen und regionale Produkte in Bio-Qualität wählen, welche möglichst frei von Schadstoffen sind. Verzichten sollte man auf industriell hergestellte Lebensmittel welche für unsere Gesundheit meist keinen Mehrwert haben und stadtessen die Produktion schlechter Bakterien im Darm fördern könnten.
Neben einer ganzheitlichen Ernährungsweise spielen noch viele weitere Faktoren eine wichtige Rolle für das gesunde Mikrobiom. Einige Beispiele findest du hier:
Regelmäßige Bewegung: Neben der Ernährung kann auch tägliche Bewegung, in Form von Spaziergängen, Workouts oder der Körperübungen des Yogas, zu einem gesunden Darm beitragen. Durch die Bewegung kann die Peristaltik im Verdauungstrakt verstärkt werden, was zu einer aktiveren und regelmäßigeren Verdauung führt.
Ausreichende Trinkmenge: Auch regelmäßiges Trinken, in Form von stillem Wasser und ungesüßten Tees ist für eine gesunde Darmentleerung sehr wichtig. Somit kann Verstopfung vorgebeut und der Stuhlgang erleichtert werden.
Psychisches Wohlbefinden: Neben all dem sollten wir auch auf unser psychisches Wohlbefinden Acht geben, da die Darm-Hirn-Achse wie bereits erwähnt bidirektional verläuft, können sich negative Emotionen auch negativ auf unsere Darmflora auswirken. Dabei gilt es besonders Stress zu vermeiden, da Stress unseren Körper „sauer machen“ und sich somit negativ auf die Stoffwechselvorgänge, sowie auf die Verdauung auswirken kann. Da der Körper bei chronischem Stress die Verdauungsprozesse verlangsamt, kann es somit leichter zu Gärungs- und Fäulnisprozessen im Körper kommen.
Unterstützung durch ganzheitliche Supplemente: Manchmal führt eine Umstellung der Ernährung nicht immer zum Erfolg. Wenn sich bestehende Darm- oder andere gesundheitliche Probleme allein durch eine gesunde Lebensführung nicht verbessern, kann mit einem Therapeuten der Einsatz passender Supplemente, beispielsweise mit Effektiven Mikroorganismen, besprochen werden.
Wie du siehst, hängt alles miteinander zusammen und alles bedingt sich wechselseitig. Somit ist es wichtig, diese zusammenhängenden Prozesse zu verstehen um sie dementsprechend unterstützen zu können.
Ich hoffe dir hat dieser Artikel zum Thema Effektive Mikroorganismen gefallen. 🙂 Folge mir gerne auf Instagram @heilpraktikerin_bodensee und Pinterest unter @EatCareLive – Bewusstes Leben & Veggie Food für weitere spannende Informationen rund um das Thema Ernährung und Gesundheit.
Bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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