Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Ein kurzes Statement von meiner Seite als Heilpraktikerin, Arzttochter und langjährig chronisch kranke Patientin zum aktuellen „Heilpraktiker Bashing“ in den Medien.
Heilpraktiker sollen abgeschafft werden? Eine Zerstörung der beruflichen Existenz und Lebensgrundlage für viele Menschen da draußen. Und auch für die Patienten und Patientinnen, die schulmedizinisch austherapiert sind und nun ihre Hilfe in der komplementären Medizin suchen, wäre das eine absolute Katastrophe. Aber auch für die Ärzte, aber dazu kommen wir gleich.
Kurz vorweg: Ich glaube nicht, dass es zu einer Abschaffung unseres Berufsstandes kommen wird. Ich denke, dass eine Reformierung des Heilpraktikers notwendig ist und auch kommen wird. Den Berufsstand des Heilpraktikers will man bereits seit mehreren Jahrzehnten verbieten. Trotzdem mag ich heute etwas dazu schreiben. Ich nehme Bezug auf diesen Artikel, der durch das Ärzteblatt veröffentlicht wurde: FDP will Heilpraktikerberuf abschaffen (Quelle: s. unten). Zusätzlich gibt es einen Artikel der im Ersten bei Panorama ausgestrahlt wurde, der von vielen Seiten sehr kritisch betrachtet wird: Behörde fordert: Heilpraktiker abschaffen. (Quelle: s. unten).
Ich kann hier ganz gut mitreden. Nach rein schulmedizinischer Behandlung wäre ich jetzt mehr als 25 Jahre Kortisonanwenderin. Die Nebenwirkungen sind bekannt. Durch die Ernährungsumstellung und komplementäre Unterstützung konnte ich meine Neurodermitis vollständig in den Griff bekommen. Ich habe sehr lang unter dieser Erkrankung gelitten und hatte lange Zeit keine andere Wahl, als auf Kortison zurückzugreifen. Trotz dessen gehe ich regelmäßig zum Arzt und bin froh, dass es Ärzte und die Schulmedizin gibt.
Für viele Menschen ist der Besuch bei einem Heilpraktiker der letzte greifbare Strohhalm, den sie noch haben. Von den Menschen, die zu mir kommen sind 70 % austherapiert. Für andere Menschen biete ich präventive Maßnahmen für die Gesundheit, unterstütze sie in vielen Bereichen. Als Arzttochter bin ich wohl auch sehr geprägt und will immer hinter die Methoden schauen, die ich anbiete.
Ich denke schulmedizinisch UND naturheilkundlich. Das heißt ich schicke meine Patienten und Patientinnen sehr, sehr oft zur weiteren Abklärung zum Arzt, motiviere sie zu Vorsorgeuntersuchungen und gebe auch ohne Probleme zu, wenn ich etwas nicht kann oder weiß. Wenn mein Latein am Ende ist, gehen die Patienten zum Arzt und dazu muss ich sogar auch öfter mal überreden, weil viele mit einer „Schnauze-voll-von-der-Schulmedizin-Einstellung“ kommen.
Auch wenn es Heilpraktikerin oft vorgeworfen wird – ich arbeite nicht mit esoterischen Methoden. Ich halte überhaupt nichts davon. Auch wenn andere Kollegen damit gerne arbeiten, klinke ich mich in Gesprächen aus, weil ich es oftmals für Quatsch halte. Jeder Heilpraktiker arbeitet anders, so wie jeder Arzt auch anders arbeitet. Wir sind jedoch eine stark Vorurteil belastete Gesellschaft und machen es uns hier ganz einfach Menschen und Berufsgruppen über einen Kamm zu scheren. Somit sind Heilpraktiker oftmals “Quacksalber” oder “Scharlatane”.
Ich kenne in jeder Berufsgruppe Scharlatane, das ist auch kein „Heilpraktikerding“. Ich kenne auch schlechte Handwerker oder Elektriker. Ich empfinde es nicht als Hokus Pokus, wenn ich meine Patienten durch Ernährung, Heilpflanzen und Mikronährstoffe unterstütze. Das ist Medizin, keine Esoterik und kein Humbug. Von Auspendeln und Bioresonanz halte ich nichts. Mag funktionieren, aber ich zweifle viel zu sehr daran und wende es deshalb auch nicht in der Praxis an.
Ich arbeite nur mit solchen Methoden, die ich auch wirklich gelernt habe. Was ich nicht kann, mache ich nicht. Und dazu sind wir Heilpraktiker laut der Sorgfaltspflicht auch gesetzlich verpflichtet. Die meisten meiner Kollegen, die ich auch immer wieder regelmäßig treffe, nehmen das sehr ernst. Wer das nicht tut, handelt meiner Meinung nach sehr fahrlässig und nicht zum Wohle des Patienten. Aber das ist auch keine „Heilpraktikersache“, sondern kann von jedem Therapeuten ausgenutzt werden.
Wie viele üble Fälle sind durch die Medien bekannt geworden, weil ein Heilpraktiker falsch behandelt oder “gepfuscht” hat? Ich kenne nur wenige, aber ich kenne sie. Und auch das ist wieder mal kein “Heilpraktikerding”, sondern es betrifft auch die Ärzteschaft. In jedem Berufszweig gibt es schwarze Schafe.
Ja, es darf eine Reform des Berufs geben. Ich hätte überhaupt nichts dagegen gehabt Naturheilkunde als Studium zu wählen. Dann hätte ich gerne studiert, aber ich wollte mich nie für ein Studium der Schulmedizin nach meinem Abitur entscheiden. Und doch brauchen wir die Schulmedizin mehr als dringend!
Ja, die Heilpraktikerausbildung kann jeder machen. Auch Hauptschüler. Ja, es gibt am Ende zwei Prüfungen. Eine schriftliche und eine mündliche Prüfung. Seitens der Politik wird oft behauptet, dass man ja nur prüfe, ob der Mensch eine “Gefahr für die Volksgesundheit darstellt” und die Anforderung nur minimal sind. Die Durchfallquote von ca. 90 % spricht für sich.
Ich wurde sehr detailliert zur Anatomie, Infektionskrankheiten, Physiologie und Pathologie befragt. Vor allem auch zur Differentialdiagnostik. Geprüft wurde ich durch eine Amtsärztin und einen Heilpraktiker als Beisitzer. Die Prüfung war verdammt schwer und ich musste mich sehr gut darauf vorbereiten. Mehrere Jahre habe ich so hart gelernt, dass ich an mein Limit gekommen bin. Wir lernen für die Prüfung nur schulmedizinisches Wissen, die naturheilkundliche Ausbildung beginnt erst im Anschluss.
Wenn ich jetzt lese, dass jeder einfach mal so Heilpraktiker werden kann, der eben möchte, dann kann ich mich nur ärgern. Das ist verständlich oder?
Ich habe damals mit meinem Vater für die Prüfung gelernt, der ziemlich erstaunt war, was wir für die Prüfung wissen möchten. Er hat sich als Arzt teilweise extrem darüber geärgert, was wir eigentlich wissen müssen, weil es teilweise doch sehr fachspezifisch ist. Hat er so gar nicht verstanden. Wir haben eben auch eine große Verantwortung.
Es entspricht auch nicht der Wahrheit, dass Heilpraktiker so viel „dürfen“ wie ein Arzt. Wir haben deutliche Einschränkungen, was auch echt gut ist. Ein Arzt studiert viele Jahre, um seinen Beruf ausüben zu können. Wir Heilpraktiker sind auch keine „kleinen“ Ärzte.
Und fairerweise auch unbedingt ein paar Worte zur Schulmedizin: Wenn ich nur höre, wie schlecht manche Menschen nur über die Schulmedizin sprechen, ärgere ich mich auch darüber. Wir brauchen die Schulmedizin wie auch komplementäre Verfahren ganz dringend. Viele Menschen hätten ein riesiges Problem ohne die Schulmedizin. Und viele Menschen hätten ein Problem, wenn sie keine unterstützende Behandlung durch einen Heilpraktiker finden würden. Ihr wisst worauf ich hinaus möchte? Es muss ein HAND IN HAND stattfinden. Ich sehe mich nicht als die Alternative zur Schulmedizin, sondern als eine Ergänzung dazu. Ich freue mich übrigens auch immer, wenn ein Arzt an einem Austausch mit mir interessiert ist. Ich habe da sehr viele offene Ärzte kennengelernt und freue mich immer über gute Gespräche und gegenseitige Unterstützung.
In meinen Augen sind aber nicht nur Heilpraktiker und Patienten bei Beschluss solch eines Gesetzes die Verlierer. Nein, auch die Ärzte und Krankenkassen. Ich sehe wie überladen Arztpraxen sind. Bei vielen Ärzten habe ich als gesetzlich Versicherte 3 Monate (!) Wartezeit. Heilpraktiker bieten eine Entlastung für die Krankenkassen und auch Entlastung für die Ärzte. Und nein, Ärzte werden durch unseren Berufsstand sicherlich nicht arbeitslos. Ich sehe mich mit einem Arzt auch nicht in Konkurrenz.
Alternativmedizin sollte nicht die Alternative zur Schulmedizin sein. Alternativmedizin ist keine Wahlmedizin. Deshalb spreche ich auch immer gerne davon, dass ich ein unterstützender Zweig (komplementär) zur Schulmedizin bin.
Ich mache meinen Beruf mit absoluter Leidenschaft und habe so hart dafür gekämpft, viel gelernt, um jetzt endlich meinem Herzenswunsch nachzugehen – anderen Menschen zu helfen. Ich bin so viel unterwegs, um mich stetig zu verbessern, meine Verfahren zu perfektionieren, um meinen Patienten wirklich eine Unterstützung sein zu können. Und genau deshalb, weil so viele Menschen da draußen genau davon profitieren, von den Arbeit vieler toller und kompetenter Kollegen da draußen, wird dieser Berufsstand hoffentlich niemals verboten werden.
Teilen ist absolut erwünscht!
Quelle Beitrag Panorama: Quelle: https://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2019/Behoerde-fordert-Heilpraktiker-abschaffen,heilpraktiker118.html.
Quelle Beitrag FDP zum Heilpraktikerberuf: https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/99132/FDP-will-Heilpraktiker-langfristig-abschaffen
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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