Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Die B-Vitamine gehören zu der Gruppe der allgemein eher unterschätzten Vitamine, die den Körper bei lebenswichtigen Funktionen unterstützen. Jede einzelne Körperzelle benötigt B-Vitamine und wir profitieren rund um die Uhr, von deren zahlreichen Wirkungen für unsere Gesundheit.
Ein Mangel an B-Vitaminen kann u.a. weitreichende Folgen auf das Nervensystem, die Haut, das Hormonsystem, sowie auf den Magen-Darm-Trakt haben. Auch für unsere Stimmung und die Konzentration spielen B-Vitamine eine wichtige Rolle.
Insgesamt gibt es acht B-Vitamine, auf die wir nun genauer eingehen werden. Es handelt sich um wasserlösliche Vitamine, die über den Urin ausgeschieden werden können. Bis auf Vitamin B3 und B12 können B-Vitamine nicht im Körper gespeichert werden, deshalb ist eine regelmäßige Zufuhr über die Nahrung essentiell. Chemisch gesehen unterscheiden sich die einzelnen Vitamine voneinander, kommen aber in manchen Lebensmitten natürlich gemeinsam vor und ergänzen sich gegenseitig. So arbeiten die B-Vitamine zusammen und sollten in Balance zueinander aufgenommen werden.
Im Folgenden stelle ich dir die B-Vitamine vor, worin sie vorkommen, was ihre Aufgaben sind und wie sich ein Mangel äußern kann.
Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene: 1-1,4 mg/Tag (Männer) , 1-1,1 mg/Tag (Frauen)
Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene: 1,3-1,6 mg/Tag (Männer) , 1,0-1,2 mg/Tag (Frauen)
Tagesbedarf: 14-17 mg/Tag (Männer) , 11-13 mg/Tag (Frauen)
Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene: 6 mg/Tag
Tagesbedarf bei Jugendlichen und Erwachsenen: 1,4-1,6 mg/Tag (Männer) , 1,2 mg/Tag (Frauen)
Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene: 3 mg/Tag
Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene: 30-60 µg/Tag
Tagesbedarf Jugendliche und Erwachsene: 300 µg/Tag
In der vorherigen Aufstellung ist dir vielleicht aufgefallen, dass die B-Vitamine eine wichtige Rolle für unsere Haut spielen. Interessant ist auch, dass jedes Vitamin eine bestimmte Funktion in der Gesunderhaltung unserer Haut spielt.
Vitamin B3 (Niacin, auch Nicotinsäure) hat beispielsweise eine antioxidative Wirkung und ist somit wichtig für die Hauterneuerung und Regeneration. Das Vitamin kann die Haut gesund und strahlend wirken lassen. Im Bereich Anti-Aging wird Vitamin B3 deshalb auch häufig in Salbenform verwendet.
Ebenso hilft Vitamin B2 bei der Gesunderhaltung von Haut, Haaren und Nägeln. Auch bei Verletzungen an den Lippen, im Mund oder an der Zunge kann Vitamin B2 den Regenerationsprozess unterstützen. Da es die Eigenschaft besitzt als Antioxidans zu arbeiten, kann es Zellschäden verringern und freie Radikale bekämpfen.
Vitamin B5 ist für den Energiestoffwechsel der Hautzellen essentiell und hilft zudem bei der Hautregeneration. Besonders nach Hautverletzungen spielt es eine wichtige Rolle bei der Wundheilung und der Bildung von neuem, elastischem Hautgewebe.
Biotin (auch Vitamin H = „Hautvitamin“) ist ebenso wichtig für eine gesunde und intakte Haut. Biotin kann das Wachstum der Talgdrüsen fördern und der Haut helfen, sich zu regenerieren.
Ein Mangel an B-Vitaminen kann sich typischerweise in trockener, schuppiger Haut zeigen. Auch eingerissene Mundwinkel und Dermatitis können Zeichen eines Vitamin-B Mangels sein. Um die Haut ausreichend mit B-Vitaminen zu versorgen, ist eine ausgewogene und gesunde Ernährung unabdingbar. Auch ist hier auf die Darmgesundheit zu achten, um die Vitamine entsprechend resorbieren zu können.
Ein gesunder Darm steht in einer Wechselwirkung mit den B-Vitaminen, denn gute Darmbakterien können B-Vitamine produzieren. Haben wir eine geschädigte Darmflora, beispielsweise nach einer Antibiotikaeinnahme, so kann die Produktion von B-Vitaminen im Darm gestört werden. Besonders ein Vitamin B12 Mangel wird gerne mit einer sogenannten Dysbiose in Verbindung gebracht.
Anderseits ist Vitamin B12 auch bedeutend für den Erhalt und die Regeneration von Schleimhäuten - auch im Darm. Somit ist B12 für eine gesunde Darmflora sehr wichtig. Damit spielt es eine Rolle, hinsichtlich der B-Vitamine, auf die Darmgesundheit zu achten und pro-, sowie präbiotische Lebensmittel oder Präparate einzunehmen.
B-Vitamine dienen als sogenannte Cofaktoren und werden für die Produktion von Dopamin und Serotonin benötigt. Diese Hormone sind auch als „Glückshormone“ bekannt, denn sie führen dazu, dass unser Gemüt erhellt wird und der Mensch sich ausgeglichen fühlt. Fehlen diese Hormone, können psychische Leiden und auch Parkinson eine Folge des Mangels sein.
B3 ist ebenso wichtig für die Synthese von Sexualhormonen wie Östrogen, Progesteron und Testosteron. So gibt es Hinweise darauf, dass B-Vitamine bei Wechseljahrbeschwerden helfen können, da sie einen sanften Einfluss auf das Hormonsystem nehmen. Durch die Wirkung des Vitamin B auf den Testosteronspiegel, soll es zudem bei Männern bei Impotenz und erektiler Dysfunktion unterstützend wirken.
Verschiedene B-Vitamine spielen beispielsweise auch beim Thema Kinderwunsch und Schwangerschaft eine sehr wichtige Rolle. Sie haben eine wichtige Bedeutung für die Blutbildung, die Zellteilung oder das Zellwachstum. Vor allem ein optimaler Folsäurestatus bzw. die Einnahme eines Folsäure-Supplements, vor einer Schwangerschaft, spielt eine ganz wesentliche Rolle für die Gesundheit des Embryos.
Zudem können B-Vitamine einen positiven Einfluss auf Fettstoffwechselstörungen haben, da sie das Level von Cholesterin und Triglyceriden im Blut senken können.
Ein weiterer wichtiger Punkt spielt die Einnahme der Antibaby-Pille. Die Pille kann bei Frauen dazu führen dass B-Vitamine weniger gut aufgenommen, bzw. synthetisiert werden können. So sollten auch Frauen, die mit der Pille verhüten ihren Vitamin B Status kontrollieren lassen.
Man hört immer wieder, dass Veganer und Vegetarier häufig Probleme mit der Deckung des Vitamin B Bedarfs haben können. Das ist nicht für alle B-Vitamine der Fall, allerdings sollte man auf bestimmte B-Vitamine Acht geben, so z.B. auf Vitamin B12. Das Vitamin kommt vor allem in tierischen Lebensmitteln vor und kann durch eine rein pflanzliche Ernährung nicht ausreichend gedeckt werden. Um einen Mangel entgegenzuwirken, kann in Absprache, mit dem Arzt oder Therapeuten, ein Supplement verwendet werden. Auch milchsauer vergorene Nahrungsmittel, wie z.B. Sauerkraut, können eine gute, ergänzende Vitamin-B12-Quelle sein.
Ebenso leiden häufig ältere Menschen unter einer verminderten Vitamin B12 Aufnahme. Für die Resorption von B12 spielt die saure Umgebung des Magens eine wichtige Rolle. Jedoch nimmt mit steigendem Alter die Produktion von Magensäure ab. Teils werden auch Magensäureblocker eingenommen, was noch ein weiterer Grund für die gestörte Aufnahme und eine daraus entstehende Mangelsituation sein kann.
Reizungen und Probleme des Verdauungssystems gehören zu den häufigsten Ursachen für eine Vitamin-B12-Aufnahmestörung. Nicht nur das Alter, sondern beispielsweise auch Erkrankungen, wie z.B. eine Magenschleimhautentzündung, Morbus Crohn, Leberschäden und andere Faktoren, wie Alkohol- und Nikotinkonsum, können das Risiko einer Aufnahmestörung steigern.
Eine Studie zeigt auch einen Zusammenhang zwischen einer Abnahme des Gehirnvolumens, Vitamin-B-Level und steigendem Alter. Personen mit höheren Vitamin B12-Level im Blut hatten ein 6-mal geringeres Risiko einer Hirnatrophie als Personen mit niedrigen Vitamin B12 Level. Dies wurde über 5 Jahre hinweg untersucht, mit Personen im Alter von 61-87 Jahren. Auch gibt es Hinweise darauf, dass ein B12 Mangeln eine Form von Demenz auslösen kann.
Um den Vitamin-B-Status zu ermitteln, wird im Blut das Homocysteinlevel getestet. Dies ist eine Aminosäure die durch einen normalen Stoffwechsel geformt wird. Sie gilt als toxisch und kann Gewebe zerstören. In einem gesunden Körper wird diese jedoch schnell durch Zirkulationsprozesse beseitigt und unschädlich gemacht. Dieser Prozess benötigt u.a. Vitamin B6, B12 und Folat. Liegt ein Mangel an diesen Vitaminen vor, so steigt das Homocysteinlevel im Blutserum an. Dies geschieht auch mit steigendem Alter und wird mit einem erhöhten Risiko für Herzerkrankungen und Demenz assoziiert.
Der Vitamin-B12-Wert lässt sich beispielsweise über den Methylmalonsäure-Status im Urin, oder den Holotranscobalamin Wert (Holo-TC) im Blut, ermitteln. Am besten sprichst du mit deinem Arzt oder Therapeuten, um mehr über deinen Vitamin-B-Status in Erfahrung zu bringen.
Ich hoffe dir hat dieser Artikel zum Thema B-Vitamine gefallen. 🙂 Folge mir gerne auf Instagram @heilpraktikerin_bodensee und Pinterest unter @EatCareLive – Bewusstes Leben & Veggie Food für weitere spannende Informationen rund um das Thema Ernährung und Gesundheit.
Bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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