Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Wenn es im April im Wald nach Knoblauch duftet, ist der Bärlauch (Allium ursinum) nicht weit. Der Knoblauchverwandte gehörte bereits für die Römer, Germanen und Kelten zu den essentiellen Gewürz- und Heilpflanzen. Bärlauch lässt sich vielseitig in Gerichten verarbeiten und trägt nebenbei noch zu unserer Gesundheit bei.
Der Name Bärlauch stammt tatsächlich von dem Bären. Man munkelt, dass sich Braunbären nach dem Winterschlaf mit Bärlauch kräftigen. Für die Germanen war der Bärlauch ohne jeden Zweifel Grund für die Kraft des Bären. Man kennt den Bärlauch auch als Waldknoblauch, wilder Knoblauch, Zigeunerlauch oder Hundsknoblauch.
Mitte März oder Anfang April lassen sich oftmals schon die ersten Bärlauch-Familien erschnuppern. Man findet sie überwiegend in Laub-, Misch- und Auwäldern, sowie auf Wiesen. Eine tolle Website, die Bärlauchfamilien in der Umgebung anzeigt, findet ihr auf der Seite Mundraub.
Zu beachten ist, dass die Pflanze am besten vor oder während der Blütezeit geerntet werden sollte. Danach verliert er zunehmend an Geschmack und die feinen Blätter werden gröber und faserig. Die Blüten schmecken übrigens ebenfalls sehr würzig und eignen sich hervorragend als schöne Dekoration im Salat oder zu Suppen.
Der Bärlauch sollte stets mit großer Sorgfalt und nicht als Laie gepflückt werden, da er giftige Doppelgänger hat. Dazu gehören das Maiglöckchen und die Herbstzeitlose (tödlich giftig). Sobald man sich allerdings über die Erkennungsmerkmale von Bärlauch erkundet hat und jedes Blatt einzeln pflückt, ist eine Verwechslung eher unwahrscheinlich. Eine Kontrolle jedes einzelnen Blattes, ob sich vielleicht etwaige Doppelgänger eingeschlichen haben, ist essentiell!
Beim Sammeln sollte man der Pflanze zu Liebe darauf achten, nicht ganze Bärlauchfelder abzuernten, sondern sich nur einen kleinen Teil davon, am besten nur für den Eigenbedarf, zu nehmen.
Eindeutige Videos zu den Erkennungsmerkmalen des Bärlauchs und ein Vergleich mit den giftigen Doppelgängern findet ihr beispielsweise auf Youtube und in passender Literatur.
Im Zweifel auf keinen Fall pflücken: Bärlauch gibt es im April häufig auch in Supermärkten oder auf Märkten zu finden.
Allium ursinum beinhaltet eine große Menge an wertvollen Inhaltsstoffen. Wichtig für die Heilwirkung sind vor allem die schwefelhaltigen ätherischen Öle, die scharfen Senfölglykoside, die Vitamine und diverse Mineralstoffe.
Inhaltsstoffe: Ätherisches Öl, Schwefel, Alliin, Allicin, Alkylsulfensäure, Allylpolysulfid, Alkylpolysulfid, Ajoen, Thioacrolein, Cycloalliin, Gamma-Glutamylalliin, Dialkylsulfide, Thiosulfonate, S-Oxide, Senfölglukoside, Vitamin C, Beta-Carotin, Vitamin A, Vitamin B1, Vitamin B6, Adenosin, Eisen, Mangan, Magnesium, Kalium, Calcium, Phosphor, Mineralsalze
Da die Substanzen des Bärlauchs knoblauchähnlich sind, ist auch die Heilwirkung ähnlich. Folgende im Bärlauch enthaltenen Vitalstoffe unterstützen den Körper in ihrer Funktion:
Ätherische Öle / sekundäre Pflanzenstoffe
Für den Knoblauchgeruch sorgt die Alkylsulfensäure. Diese wird frei, sobald die Blätter des Bärlauchs beschädigt werden. Die Alkylsulfensäure wird aus der schwefelhaltigen Aminosäure Alliin umgewandelt. Bereits nach kurzer Zeit werden aus der Alkylsulfensäure viele ätherische Öle frei, die dazu beitragen, dass unsere Atemwege desinfiziert werden und die Nase frei wird. Nebenbei sorgen die ätherischen Öle für eine reinigende Wirkung auf die Blutgefäße.
Schwefel
Wissenschaftlich untermauert, in seiner Wirkung, ist besonders der Schwefel, dessen Gehalt im Bärlauch, dem von Knoblauch übersteigt. Schwefel hat viel für unsere Gesundheit zu bieten: Er soll entgiftend, entzündungshemmend und abschwellend wirken. Auch der Protein- und Enzymaufbau, sowie die Insulinproduktion kann durch den Schwefel positiv unterstützt werden.
Senfölglykoside
Die sogenannten Senfölglykoside machen den scharfen Geschmack im Bärlauch aus. Sie fördern die Verdauung und regen den Stoffwechsel an. Man kennt sie beispielsweise aus der Kapuzinerkresse, dem Meerrettich oder Senf. Sie werden in der Phytotherapie häufig bei Infektionen eingesetzt.
Vitamin C, Beta-Carotin, Vitamin B1 und B6
Der Bärlauch enthält dreimal so viel Vitamin C wie Orangen. 100 g Bärlauchblätter enthalten 150 mg Vitamin C, was unseren Bedarf zu 150% RDA (empfohlene Tagesdosis) deckt. Dadurch können wir hervorragend unseren Vitamin C Haushalt unterstützen, was dazu beiträgt, dass wir uns im Frühling fitter fühlen und wir uns keine Sorgen um einen Vitamin C-Mangel machen müssen.
Neben Vitamin C finden wir auch Beta-Carotin, Vitamin B1 und B6 in der Heilpflanze. Beta-Carotin unterstützt u.a. eine gesunde Sehkraft, Vitamin B1 spielt eine wichtige Rolle für unser Nervensystem und Vitamin B6 ist am Proteinstoffwechsel und dem Immunsystem beteiligt.
Mineralstoffe
Der Bärlauch ist besonders reich an Mineralstoffen. Vor allem das wichtige Eisen finden wir im Bärlauch. Dieses wirkt blutbildend und schützt uns vor Eisenmangel-Symptomen. Neben Eisen sind auch Magnesium, Mangan, Calcium, Kalium, Phosphor und weitere Mineralsalze enthalten, die für eine gesunde Körperfunktion essentiell sind.
Ich hoffe dir hat dieser Blogbeitrag zum Thema Bärlauch gefallen 🙂 Hier verlinke ich dir noch einen weiteren spannenden Beitrag zum Thema Eisen aus Curryblattextrakt.
Bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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