Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Hormonfreie Verhütung ist ganz groß im Kommen. Die Antibabypille ist zwar nach wie vor das beliebteste Verhütungsmittel, allerdings kann sie erhebliche Risiken mit sich bringen. Aus diesem Grund entscheiden viele Mädchen und Frauen ihre Verhütungsmethode zu verändern. Und das Beste an hormonfreier Verhütung - es funktioniert ganz ohne Nebenwirkungen.
Maggie vom Blog We Are The Ladies kennt sich hier besonders gut aus. Auf ihrem Blog und ihrem Podcast informiert sie zu den Themen hormonfreie Verhütung und Kinderwunsch. Sie ist überzeugt, dass das gründliche Erlernen der hormonfreien Verhütungsmethode und die Wahl eines dafür passenden Tools sehr wichtig sind, damit Verhütungssache ganz leicht und selbstverständlich wird. Heute im Interview erklärt sie die wichtigsten Fragen zum Thema Umstieg von der Antibabypille zur hormonfreien Verhütung.
Liebe Maggie, ich freue mich dich heute hier als Expertin für hormonfreie Verhütung interviewen zu dürfen. Erzähl doch mal etwas über dich – Wer bist du? Was machst du eigentlich und gibt es etwas über dich, was wir vielleicht noch nicht wissen?
Danke, ich freue mich auch über unser gemeinsames Interview! Ich bin Maggie, 36 Jahre jung und wohne seit 5 Jahren zusammen mit meinem Mann im schönen Wien. Mein Heimathafen ist das noch schönere Hamburg. Ich habe zwei Töchter: Rubi (3 Jahre) und Ebba (8 Monate).
Seit Ende 2015 gibt es meine Website We Are The Ladies, auf der ich Frauen kostenlos zu hormonfreier Verhütung und Schwangerschaftsplanung berate. Davor war ich als selbstständige Journalistin tätig, was mich aber irgendwann nicht mehr erfüllt hat.
Was sicherlich keiner von mir weiß, auch nicht meine Freunde und Familie: Ich habe mal Probevorlesungen im Studienfach Radiologietechnologie besucht! Das war Anfang 2015, als ich auf der Suche nach einer neuen Berufung war 😉 Zum Glück habe ich mich dann aber doch für We Are The Ladies entschieden.
Wie kam es dazu, dass du dich heute so aktiv im Bereich der hormonfreien Verhütung engagierst? Hast du selbst einige Erfahrungen damit hinter dir?
Ich selbst habe 2011 die Pille abgesetzt und mich fantastisch danach gefühlt! Dabei hatte ich noch nicht mal Nebenwirkungen unter der Pille. Diese kamen erst nach dem Absetzen: unregelmäßige Zyklen, Akne, starke Regelschmerzen. Dennoch stand für mich fest, dass ich nie wieder hormonell verhüten möchte, weil ich mich endlich wieder wie Ich selbst gefühlt habe und dieses Gefühl nie wieder missen wollte.
Ein Jahr später habe ich meinen heutigen Mann kennen gelernt und eine hormonfreie Alternative gesucht. Meine Gynäkologin war mir jedoch keine große Hilfe, sie wollte mir statt der Pille den Hormonring verschreiben. Als Alternative blieb mir noch die Kupferspirale oder Kupferkette. Da ich aber starke Regelschmerzen hatte, wollte ich keine noch stärkeren riskieren.
Dann habe ich selbst recherchiert und bin auf die symptothermale Methode gestoßen. Ich las immer mehr darüber und beschloss, es damit zu probieren. Als für mich drei Jahre später fest stand, dass ich ich einen Blog schreiben will, kam mir sofort „Natürliche Verhütung“ als Thema in den Sinn, weil es in diesem Bereich einfach noch viel zu wenig gut aufbereitete Informationen gibt, der Bedarf daran aber unheimlich hoch ist.
Wenn man nun gerne die Antibabypille absetzen und auf hormonfreie Verhütung umstellen will, was müssen wir beachten, damit es reibungslos gelingt?
Zunächst würde ich empfehlen, den Blister noch zu Ende zu nehmen, um lästige Zwischenblutungen zu vermeiden. Wenn man nun direkt mit der symptothermalen Methode beginnen möchte, dann muss das erwählte Zyklustool, also die App oder der Computer, einen Post-Pill-Modus haben. Dieser erlaubt bereits mit der Abbruchblutung, also mit der ersten Blutung nach Absetzen zu starten. Außerdem werden im Post-Pill-Modus die Sonderregeln der Methode für die Zeit nach der Pille angewendet.
Leider haben jedoch die wenigsten Zyklustools diesen Modus implementiert, und so heißt es meistens: warten bis die „echte“ Periode, also zweite Blutung nach Absetzen kommt, was manchmal lange dauern kann.
Die Temperaturkurven sind oft noch sehr unruhig nach dem Absetzen, die Zyklen häufig nicht auswertbar, doch das ist ganz normal. Der Körper benötigt Zeit, um sich wieder einzupendeln. Hier heißt es also geduldig sein und dran bleiben! Des weiteren fällt es Frauen nach dem Absetzen häufig schwer, ihren Zervixschleim zu beobachten und zu differenzieren – auch das braucht zunächst Zeit und Übung, wird dann aber immer einfacher gelingen.
Welche hormonfreie Verhütung empfiehlst du und was ist aktuell beliebt unter den Anwenderinnen?
Grundsätzlich gibt es nicht das eine perfekte Zyklustool, das zu jeder Frau passt. Hier kommt es sehr stark auf die aktuelle Lebenssituation und die generellen Bedürfnisse an. Es gibt ohnehin nur eine Handvoll Tools, die wirklich gut sind: Bei den Zykluscomputern sind das die daysy und der myWay, bei den Zyklusapps inkl. Bluetooth-Thermometern der mySense und die Ovy App im NFP-Modus. Wer nur eine stinknormale Verhütungsapp zum selbst eintragen benötigt, dem empfehle ich myNFP mobile.
Für wen ist die symptothermale Methode nicht geeignet?
In manchen Lebenssituationen ist die symptothermale Methode entweder nicht geeignet oder nur mit Sonderregeln durchzuführen. Dazu zählt die Pubertät, die Stillzeit, die Wechseljahre, die Post-Pill-Zeit sowie eventuell bei Schichtarbeit und unter Medikamenteneinnahme. Hier kommt es aber sehr stark auf den Einzelfall und eventuell auch auf die Motivation der Frau an, sodass keine pauschale Aussage getroffen werden kann.
Welche Vor- und Nachteile ergeben sich durch eine hormonfreie Verhütungsweise?
Die Vorteile von hormonfreier Verhütung sind neben der Hormonfreiheit keinerlei Nebenwirkungen sowie eine hohe Selbstbestimmtheit und Sicherheit. Durch hormonfreie Verhütung lernt Frau sich, ihren Körper und Zyklus ideal kennen und kann ihre Körperzeichen eigenständig deuten, was von riesengroßem Vorteil und Nutzen ist und dem Selbstbewusstsein zudem einen ordentlichen Boost gibt.
Ein Nachteil kann die Selbstdisziplin und Selbstverantwortung sein, die man mit dieser Methode an den Tag legen muss. Außerdem muss in der fruchtbaren Zeit auf eine Barrieremethode, also Kondom oder Diaphragma zurückgegriffen oder enthaltsam gelebt werden, was einige als Nachteil empfinden. Manchmal ist die Basaltemperatur außerdem durch Störfaktoren beeinflusst, was zu nicht auswertbaren Zykluskurven und somit Frust führen kann.
Keine Verhütungsmethode ist perfekt und man muss leider immer Abstriche machen. Insgesamt überwiegen für mich hier aber ganz klar die Vorteile.
Die symptothermale Methode eignet sich nicht nur zu Verhütung, sondern auch gezielt zur Planung einer Schwangerschaft. Kannst du kurz erklären, inwiefern wir davon profitieren können?
Mithilfe der symptothermalen Methode lernt Frau ihren Körper und Zyklus perfekt kennen. Das ist eine riesengroße Hilfe, wenn sie schwanger werden möchte, da sie nun ihre fruchtbare Phase und ihren Eisprung eindeutig eingrenzen kann ohne lange überlegen zu müssen. Ich selbst bin nicht durch Zufall zweimal jeweils im ersten Kinderwunsch-Zyklus schwanger geworden!
Ich würde daher jeder Frau, die in näherer Zukunft, also in ein bis zwei Jahren ein Kind haben möchte raten, die Pille schon jetzt abzusetzen und mit der Aufzeichnung der Körpersymptome zu starten. Der Zyklus benötigt Zeit, um sich einzupendeln und ist häufig zunächst unregelmäßig – das kann bei Frauen mit akutem Kinderwunsch schnell zu Frust führen. Auch die Methode an sich benötigt eine gewisse Lern- und Übungsphase, daher gilt: lieber früher als später absetzen.
Ganz lieben Dank Maggie für all diese wichtigen Informationen, deine Zeit und das tolle Interview! 🙂
Ihr wollt euch nun gerne mehr mit dem Thema hormonfreie Verhütung befassen? Dann schaut doch gerne mal auf Maggies Kanälen vorbei. Auch auf meinem Blog findet ihr zahlreiche Beiträge zum Thema Frau und mehr Weiblichkeit.
Ihr findet Maggie unter den folgenden Kanälen:
Bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
Folge Ailyn auf Instagram unter @ailynmoser und auf Pinterest unter @ailynmoser_frauengesundheit für tägliche Inhalte zu gesunder Ernährung, Rezepten & Frauenheilkunde.
Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Impressum
Datenschutzerklärung
Copyright 2024 ® Ailyn Moser | Web Design by Vaen&Wild | Blog Design by EdenPixels Creative
AGB & Widerrufsbelehrung
Eine Liste meiner liebsten Produkte & Alltagsretter für ganzheitliche Gesundheit und Selbstfürsorge.
Ganzheitliche Frauengesundheit Ausbildung
Eine Liste meiner liebsten Produkte & Alltagsretter für ganzheitliche Gesundheit und Selbstfürsorge.