Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
Autoimmunerkrankungen, wie auch Krankheiten des Verdauungstraktes nehmen in unserer Gesellschaft immer weiter zu. Wichtig ist dabei, eine Autoimmunerkrankung von einer Allergie oder Unverträglichkeit zu unterscheiden. Leider wird dem Darm, als Schlüsselorgan bei vielen körperlichen Beschwerden, immer noch zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. In vielen Fällen gibt es eine direkte Verbindung zwischen dem Zustand der Darmflora und Autoimmunerkrankungen.
In diesem Beitrag erfährst du mehr über die näheren Zusammenhänge, zur Entstehung einer Autoimmunerkrankung und was du selbst dabei tun kannst, um deinen Darm nachhaltig zu unterstützen.
Bei einer Autoimmunerkrankung geht unser Körper gegen unschädliche, körpereigene Zellen und Gewebe vor. Das Immunsystem kämpft also gegen den eigenen Körper. Je nach Autoimmunerkrankungen werden dabei verschiedene Zellen oder Organe angegriffen. Normalerweise kann unser Immunsystem zwischen körpereigenen, also harmlosen und fremden, bedrohlichen Stoffen unterscheiden. Dabei ähnelt die körpereigene Immunreaktion oftmals einer typischen Reaktion gegen gefährliche Krankheitserreger.
Autoimmunerkrankungen zählen inzwischen zu den am weitesten verbreiteten chronischen Erkrankungen in Deutschland. Zu den bekannten Autoimmunerkrankungen gehören beispielsweise folgende Krankheitsbilder:
Bisher bleibt die genaue Entstehungsursache von Autoimmunerkrankungen noch unbekannt. Auffällig ist, dass Frauen häufiger betroffen sein sollen, als Männer. Bei der Krankheitsentstehung spielen möglicherweise genetische Ursachen eine Rolle, so wie auch diverse Infektionen, Medikamente, andere Umweltfaktoren oder Stress. Insbesondere der persönliche Lebensstil, wie auch der Zustand der Darmflora können sich auf die Krankheitsentstehung auswirken.
Die schulmedizinische Therapie richtet sich nach dem genauen Krankheitsbild. Wenn beispielsweise eine Schilddrüsenerkrankung vorliegt und deren Tätigkeit dadurch eingeschränkt ist, werden häufig Schilddrüsenhormone verordnet. Des Weiteren kommen u.a. Medikamente zum Einsatz, die Entzündungen hemmen oder das Immunsystem unterdrücken.
Es gibt vermehrt Hinweise darauf, dass der Darm bei einer Autoimmunerkrankungen eine bedeutende Rolle spielen soll. Aus diesem Grund sollte man dieses wichtige Organ näher in die Betrachtungen der Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten miteinbeziehen.
Wie bereits erwähnt spielt der Darm bei der Gesunderhaltung des Menschen eine ganz besondere Rolle. Rund 80 % des Immunsystems hat seinen Sitz in diesem wichtigen Organ. Nicht nur bei Autoimmunerkrankungen, sondern auch bei anderen Störungen des Immunsystems und bei hoher Infektanfälligkeit, sollte immer auch an die Bedeutung einer gesunden Darmflora gedacht werden.
Wofür ist der Darm eigentlich sonst noch wichtig?
Befindet sich unsere Darmflora in einer Dysbalance, beispielsweise durch eine ungesunde Lebensführung, einer häufigen Antibiotikaeinnahme oder Stress, kann der Mensch nicht nur physisch, sondern auch psychisch leiden. Es ist wichtig, unseren Darm mit guten Bakterien zu unterstützen und diese ausreichend zu "füttern". Wichtig ist es dabei auf eine naturbelassene, aber abwechslungsreiche Ernährungsweise zu achten, um schlussendlich die Darmbesiedlung mit guten Bakterien zu fördern. Nun kommen wir aber zu der Frage, welche Rolle der Darm bei einer Autoimmunerkrankung spielt.
Mittlerweile gibt es immer mehr Hinweise und Belege dafür, dass eine Autoimmunerkrankung meist immer mit einer Entzündung einhergeht. Nun stellt sich die Frage, ob eine Entzündung den Weg für die Entstehung einer Autoimmunerkrankung erleichtert, oder ob eine Autoimmunerkrankung die Entzündungsentstehung fördert. In beiden Fällen kann man vermuten, dass das Problem in einer Schwächung des Immunsystems liegt. Da der Großteil unseres Immunsystems seinen Sitz im Darm hat, ist der geschwächte Darm ein potentieller Risikofaktor.
So existieren Störungen in der Darmfunktion, wie z.B. bei einem Leaky-Gut-Syndrom. Dieses Syndrom beschreibt, dass es undichte Stellen bzw. eine erhöhte Durchlässigkeit in der Darmschleimhaut gibt und dadurch teils schädliche Stoffe, die normalerweise mit dem Stuhl ausgeschieden werden, ungehindert in die Blutbahn gelangen können. Die eigentliche Barrierefunktion des Darms geht dabei verloren. Bei den Substanzen handelt es sich beispielsweise um unverdaute Nahrungsbestandteile, jedoch auch um krankmachende Keime. Können diese Stoffe ungehindert die Darmschleimhaut passieren, kommt es zu einer verstärkten Aktivierung des Immunsystems und häufig zu einer Entzündung der Darmschleimhaut.
Das Leaky-Gut-Syndrom soll demnach nicht nur eine potentielle Ursache für Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien sein, sondern auch andere Erkrankung und insbesondere Autoimmunerkrankungen begünstigen. Wie bereits beschrieben, beginnt der Körper daraufhin gegen körpereigene Strukturen zu bekämpfen. Aus schulmedizinischer Sicht wird die Existenz des Leaky-Gut-Syndrom manchmal bestritten.
Bereits vor einigen Jahren erschien ein Artikel im Deutschen Ärzteblatt mit der Überschrift „Darmbakterien könnten vor Autoimmunerkrankungen schützen“. Dieser Artikel stützt sich auf eine Studie mit Mäusen, bei der untersucht wurde, wie sich Darmbakterien auf die Sexualhormone und die Entstehung von Autoimmunerkrankungen auswirkten.
Die Studie kam zu dem überraschenden Ergebnis, dass weibliche Mäuse häufiger an Diabetes Typ 1 erkrankten, als männliche Tiere. Wachsen beide Geschlechter in einer keimfreien Umgebung auf, so gab es keinen Unterschied mehr in der Krankheitsprävalenz. Nun transplantierten die Forscher den weiblichen Versuchstieren männlichen Stuhl, mitsamt den Darmbakterien und dem Ergebnis, dass nur noch 25% der weiblichen Mäuse an Diabtes mellitus Typ 1 erkrankten, anstatt 85%. Dieses Ergebnis habe auch etwas mit dem typisch männlichen Hormon Testosteron zu tun, das einen protektiven Faktor zu haben scheint.
Ein gesunder Darm, der ein ausgeglichenes Mikrobiom aufweist, ist für die Gesundheit des Menschen auf vielerlei Arten vorteilhaft. Aktuell kann nur vermutet werden, dass eine gesunde Darmflora ein großer präventiver Faktor für die Entstehung von Autoimmunerkrankungen sein kann. Andererseits ist der kranke Darm und insbesondere dadurch entstehende Entzündungsprozesse, eine mögliche Ursache für Autoimmunerkrankungen.
Eine bewusste Unterstützung des Darms, durch eine gesunde Lebensführung, wie auch prä- und probiotische Lebensmittel, können das Immunsystem stärken und präventiv gegen Entzündungen wirken. Deshalb ist es auch wichtig nach jeder Antibiotika- und langfristigen Medikamentenbehandlung den Darm zu unterstützen. Dies ist wie eben beschrieben, nicht nur durch eine Zufuhr von probiotischen Bakterien möglich, sondern auch beispielsweise durch Gemüse, Hülsenfrüchte, Nüsse oder Saaten, die präbiotisch wirken. Eine ausgeglichene Lebensweise, mit Ruhezeiten zum Auftanken und regelmäßiger Bewegung, sind ebenso wichtig, um den Darm gesund zu halten. Um das Immunsystem von klein auf zu stärken ist es wichtig, dass man sich bereits in jungen Jahren gewissen Keimen aussetzt. Das kennen wir aus den typischen "Bauernhofstudien" in denen Kinder deutlich seltener an Allergien oder Asthma erkranken sollen. Damit kann sich das körpereigene Immunsystem aufbauen und sich über die Jahre hinweg optimal entwickeln.
Abschließend bleibt gesagt, dass wir in Bezug auf ein gesundes Immunsystem von einer gesunden Darmflora profitieren können. Wenn das Mikrobiom aus seinem natürlichen Gleichgewicht gerät, könnte dadurch der Weg zur Entstehung einer Autoimmunerkrankung gefördert werden. Möglicherweise könnte auch eine ganzheitliche Unterstützung der Darmflora bei bestehender Erkrankung helfen, erkrankungsspezifische Symptome zu lindern. Das hängt allerdings auch stark davon ab, von welcher Krankheit die Rede ist. Bis das Therapieverfahren in der Schulmedizin eingesetzt wird, sind noch mehr Studienergebnisse notwendig.
Ich hoffe dir hat dieser Beitrag zum Thema Darm & Autoimmunerkrankungen gefallen! Wie immer darfst du ihn sehr gerne weiterteilen.
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Viel Spaß beim Lesen 🙂
Bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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