Zusammen mit der Akademie der Naturheilkunde habe ich die zertifizierte Fernausbildung für ganzheitliche Frauengesundheit ins Leben gerufen. In neun Modulen lernst du den weiblichen Körper besser zu verstehen sowie typische Frauenkrankheiten und individuelle, ganzheitliche präventive Lösungen kennen.
In diesem Beitrag möchte ich euch gerne ein paar Impressionen und Gedanken weitergeben, die ich durch meine letzten beiden Kräuterwanderungen sammeln konnte. Die Natur zieht mich in den letzten Jahren unglaublich an und ich bin begeistert, wie sehr sie unser Wohlbefinden unterstützen kann. Es gibt so viel altes Wissen, welches wir an die nächsten Generationen weitergeben müssen. Im Prinzip wächst alles vor unserer Tür, was wir Menschen brauchen. Und ja, es kann sogar richtig lecker schmecken, wenn man weiß, wie man Wildkräuter zubereiten kann!
Vor zehn Jahren, also gerade als ich die Volljährigkeit erreicht hatte, hätte ich niemals geglaubt, dass ich so einen Blogbeitrag verfassen würde. Im Gegenteil, denn damals habe ich mich noch über die Menschen lustig gemacht, die Wildkräuterwi in der Natur gesammelt haben. Das waren in meinen Augen einfach "Ökos" und "Hippies", die zu viel Zeit oder keine Arbeit hatten. Mittlerweile bin ich selbst so fasziniert, von all dem was vor unserer Tür wächst, dass ich heute gerne darüber schreiben möchte.
Meine Liebe zur Natur kam wahrscheinlich hauptsächlich durch meine Ausbildung als Heilpraktikerin und Ernährungsberaterin. In erster Linie wohl durch meine Neurodermitis-Erkrankung. Hätte ich damals nicht am eigenen Leib erfahren, wie die Naturheilkunde mir helfen konnte, hätte ich wahrscheinlich kein großes Interesse dafür entwickelt.
Durch meine Ausbildung und die zahlreichen Fortbildungen, die ich seit mehr als zwei Jahren fast monatlich besuche, kam ein immer größer werdendes Interesse auf, die Pflanzen in meiner Gegend zu erkunden. Angefangen hat das damals bei einer Fortbildung in der Heilpflanzenschule Freiburg, in der wir in den kleinen Pausen immer wieder mit frischen Kräuteraufstrichen verköstigt wurden. Zum ersten Mal erfuhr ich, welchen Unterschied es doch geschmacklich macht, wenn plötzlich Knoblauchsrauke oder Schafgarbe zu einer Kräuterbutter verarbeitet werden.
Ich war sofort angetan und wollte diese Kräuter unbedingt in meiner Küche einsetzen. Zu dem Zeitpunkt wusste ich jedoch leider nur wie eine Brennnessel oder ein Löwenzahn zu erkennen ist. Ach ja, Gänseblümchen und Butterblumen kannte ich natürlich auch. Auf dem folgenden Bild seht ihr übrigens eine meiner Lieblingspflanzen, den Frauenmantel. Ich finde ihn wunderschön.
Für mich stand also fest, dass ich unbedingt erfahren muss, welche Pflanzen essbar sind und gut in der Küche verarbeitet werden können. Ihr müsst euch vorstellen, dass ich beim Spazierengehen nur noch auf den Wegrand gestarrt habe, in der Hoffnung eine Pflanze oder Wildkräuter entdecken und gar bestimmen zu können. Mich hat es dann richtig geärgert, dass ich einfach keine Ahnung davon hatte und fand die Suche nach Kräutern wahrscheinlich so spannend, wie die Pokémon App für echte Pokémon Fans.
So hatte ich mich schließlich relativ schnell zur ersten Kräuterwanderung bei uns in der Region angemeldet.
Mir gingen so viele Fragen durch den Kopf:
Schlussendlich habe ich durch die ersten beiden Kräuterwanderungen nicht nur neues Wissen erlangen können. Vielmehr wurde mir die Angst vor unserer Natur genommen. Wie naiv ich doch war, dass ich solch eine Zurückhaltung vor den Pflanzen hatte, die direkt vor unserer Haustür wachsen, aus Angst, die Pflanzen wären nicht gut genug. Und so essen wir täglich Gemüse und Obst, welches stark belastet ist mit Pestiziden & Co. Das hast du nicht, wenn du die richtigen Sammelstellen findest. Es ist natürlich stark empfehlenswert nicht dort Wildkräuter zu sammeln, wo der "Haupt-Hunde-Gassi-Weg" eurer Stadt ist.
Bei all dem Superfood- und Detox-Wahnsinn, der ja durchaus seine Berechtigung in einer eher ungesunden Gesellschaft hat, möchte ich euch gerne sagen, dass die echten Superfoods direkt vor deiner Haustür wachsen. Ungelogen! Ich will dir hier auch gerne ein paar Beispiele zeigen:
Brennnesseln: Sie sind ein echtes Superfood und unglaublich eiweißreich! Ich selbst habe sie schon früher durch meine Neurodermitis kennen lernen dürfen und setze sie gerne bei Hautproblemen als Tee ein.
Spitzwegerich: Oftmals findet man beispielsweise in Reformhäusern Spitzwegerich-Saft, der in Bezug auf Hustenreiz eingesetzt werden kann. Die Spitzwegerich-Knospen schmecken leicht nach Pilzen, so dass man damit beispielsweise Suppen verfeinern kann.
Giersch: Der Giersch ist für viele ein Alptraum im Garten. Es ist ein Unkraut, welches kaum weg zu bekommen ist. Er enthält sehr viel Vitamin C und macht sich gut zum Salat oder in Gemüsegerichten. Auch wenn viele darüber schimpfen, hoffe ich dass sich der Giersch auch irgendwann in meinem Garten niederlässt.
Schafgarbe: Sie spielt eine wichtige Rolle in der Frauenheilkunde und wird oftmals für einen gesunden Zyklus angewandt. Außerdem enthält die Schafgarbe viele wichtige Bitterstoffe, die wichtig für die Leber und eine gesunde Verdauung sind. Du kannst sie beispielsweise sammeln und als Tee aufgießen oder wenige Blätter von ihr zu einer Kräuterbutter verarbeiten. Die Kräuterbutter würde ich persönlich aber noch mit anderen Wildkräutern verfeinern.
Löwenzahn: Essbar sind hier nicht nur die Blätter, sondern auch die Löwenzahnblüten. Der Löwenzahn wird ebenfalls gerne für den Bereich Magen-Darm eingesetzt. Die Blüten machen sich toll im Salat und die Blätter passen gut in Grüne Smoothies. Aus Löwenzahnknospen könnt ihr beispielsweise eine Art Kapernersatz herstellen, indem ihr sie mit Essig und Pfeffer ansetzt. Wir haben sie beispielsweise mit etwas Öl, Knoblauchsalz und Pfeffer angedünstet und dann als Beilage gegessen.
Auch wenn ich mir zwischendrin gerne mal Chia-Samen oder Gojibeeren kaufe, ist mein "Hype" darum in letzter Zeit mehr und mehr vergangen. Ich greife immer mehr auf Lebensmittel zurück, die bei uns in Deutschland und optimalerweise sogar in der Region wachsen. Wie gesagt, das heißt nicht, dass ich mich zu 100 % regional und clean ernähre, aber das ist schon überwiegend so. Zwischendrin gönne ich mir aber auch mal etwas ungesundes, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Mit Wildkräutern habe ich nun eine echte Bereicherung für meine Küche entdeckt.
Mit Wildkräutern kannst du deine Speisen äußerst schmackhaft aufwerten. Ich finde beispielsweise Giersch als Beilage zu Gemüsegerichten sehr gut. Dazu hackst du die Blätter einfach sehr fein und gibst sie kurz bevor das Gemüse gar ist, mit in die Pfanne und dünstest den Giersch noch wenige Sekunden mit.
Brennnesseln machen sich beispielsweise sehr lecker in einem Dinkelstrudel mit veganem Quark. Auch in Grünen Smoothies darf die Brennnessel nicht fehlen. Ihr werden häufig antirheumatische Eigenschaften nachgesagt. Zudem ist sie ein super Lieferant von Eisen und hochwertigem pflanzlichen Eiweiß.
Wir haben bei unserer ersten Kräuterwanderung die gesammelten Kräuter zu Quark und Kräuterbutter verarbeitet. Übrigens bei aller Angst: Wir haben sie nicht einmal gewaschen und ich hatte kein schlechtes Gefühl dabei und auch keine Magen-Darm-Beschwerden im Nachhinein. Man sollte jedoch wirklich nur das sammeln, was man auch kennt! Pflanzen können nämlich hochgiftig sein.
Dazu haben wir einfach die Wildkräuter, die wir gesammelt hatten (Löwenzahn, Giersch, Brennnesseln, Gundermann, Günsel, Schafgarbe, Sauerklee und Gänseblümchen) ganz fein gehackt und mit Zitrone, Salz und Pfeffer unter die Butter und den Quark gemischt. Am besten lässt man das Ganze dann noch für 1-2 Stunden ziehen und genießt dazu eine Scheibe Dinkelvollkornbrot. Ich hätte mich wirklich reinlegen können. An diesem Tag musste ich was Milchprodukte anbelangt eine Ausnahme machen. Wie die meisten von euch wissen, ernähre ich mich zu einem Großteil vegan und esse jedoch Eier dazu.
Man kann genauso gut eine vegane Kräuterbutter mit Margarine herstellen. Außerdem auch sehr lecker: Leinöl und Kokosöl in einem Verhältnis von 1:2 mixen und für einige Stunden im Kühlschrank aufbewahren. Ihr habt eine sehr gute und gesunde Goldene Butter, die nun mit Wildkräutern aufgewertet werden kann.
Ich hoffe sehr, dass ich euch mit meiner Begeisterung anstecken konnte 🙂 Dieses Jahr werde ich noch 2-3 weitere Kräuterwanderungen machen, damit ich mich bald noch besser damit auskenne. Vielleicht biete ich in ein paar Jährchen ja auch selbst Kräuterwanderungen an. Es tut jedenfalls gut, so viel Zeit in der Natur zu verbringen und endlich zu wissen, was da eigentlich Kostbares vor meiner Tür wächst.
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Habt alle einen schönen Tag und bis bald,
Eure Ailyn
Ailyn ist Heilpraktikerin & Dozentin für ganzheitliche Frauengesundheit, Mama eines wundervollen Jungen und liebt es, Beiträge über Gesundheit & Ernährung zu verfassen. Ihr Anliegen ist es, Wissen rund um den weiblichen Körper leicht verständlich für alle zugänglich zu machen.
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